StarTrek Original 04 - Der Friedensstifter by Jerry Oltion

StarTrek Original 04 - Der Friedensstifter by Jerry Oltion

Autor:Jerry Oltion
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Simon Nordell entfernte die Bauchplatte der Androidin und legte sie sorgfältig auf der Werkbank ab. Es irritierte ihn, blinkende Lämpchen und Schaltkreise im Innern eines weiblichen Körpers vorzufinden. Frauen waren ihm immer sehr mysteriös vorgekommen, und dieser Anblick verstärkte seinen Eindruck zusätzlich.

Er hatte ihre Kleidung nicht entfernt, weil er nicht mehr abgelenkt werden wollte, als ohnehin der Fall war. Außerdem zögerte die Androidin, selbst diese geringfügige Verletzung ihrer Privatsphäre zu gestatten. Daher war Nordell nicht sicher, ob sie ihm Zugang zu anderen Bereichen gewähren würde. Es hatte ihn bereits einige Mühe gekostet, sie zu überzeugen, sich auf die Bank zu legen und sich von ihm bearbeiten zu lassen. Zum Glück befand sich ihr Hauptprozessor im Unterleib statt im Kopf.

Er hoffte, dass ihr Problem auf einfache Weise zu beheben war. Er machte sich keine allzu großen Hoffnungen, denn es handelte sich schließlich um außerirdische Technik, aber er glaubte, dass er zumindest die offensichtlichen Schwierigkeiten erkennen würde. Durchge-brannte Schaltkreise oder getrennte Verbindungen waren bestimmt am leichtesten zu identifizieren, unabhängig davon, wer sie gebaut hatte. Vielleicht konnte die Androidin sich sogar selbst reparieren, wenn man ihr genügend Zeit ließ. Zumindest ihr Sprachvermögen hatte sich innerhalb der letzten Minuten erheblich verbessert.

Es war das erste Mal, dass er an einer Maschine arbeitete, die ihm sagen konnte, wo es wehtat. Zwar nicht direkt, da ihre Diagnostik- und Selbstreparatursysteme bei der Überladung offensichtlich beschädigt worden waren, aber sie konnte ihm zumindest verraten, welche Folgen seine Manipulationen nach sich zogen. Es war gleichzeitig faszinierend und erschreckend, an einer intelligenten Maschine zu arbeiten.

Er hätte es nicht tun müssen. Weniger als zwei Stunden nach Erhalt der Nachricht vom Tod seiner Frau, hätte ihm niemand einen Vorwurf gemacht, wenn er in seinem Quartier geblieben wäre und sich von jemand anderem hätte vertreten lassen. Doch die gesamte technische Abteilung stand noch unter dem Schock der Nachricht, dass Scotty getötet worden war, und Nordell hätte es ohnehin nicht ertragen, in seinem und Leslies Quartier zu hocken und auf die Stille zu lauschen. Er lebte immer wieder ihre letzten gemeinsamen Augenblicke durch und wünschte sich, er könnte etwas daran ändern. Sie war wütend auf ihn gewesen, als sie gegangen war, und zwar mit Recht. Er war ein kompletter Vollidiot gewesen, als er am Tisch gesessen und seine Laliska getrunken hatte, während er stattdessen im Schlafzimmer hätte sein sollen, um sie auf Knien um Verzeihung zu bitten. Doch er war zu stolz gewesen, um sich entschuldigen zu können, und nun würde er sich immer wieder die Frage stellen, ob ihre Wut auf ihn irgendetwas mit ihrem Tod zu tun hatte.

Er musste dafür sorgen, dass die Androidin weiter mit ihm redete, damit er erkennen konnte, ob seine Aktionen etwas bewirkten. Und er musste selbst reden, um sich von diesen brennenden Fragen abzulenken. Während er seinen Multiphasentrikorder einsetzte, um die Schaltkreise zu analysieren, die er von hier aus erreichen konnte, fragte er: »Wie ist es überhaupt, ein Androide zu sein?«

Ladungen verschoben sich auf Hunderten von Datenkanälen. Nordell beobachtete fasziniert, wie sein Trikorder ein visuelles Bild ihrer gedanklichen Prozesse nachzeichnete.



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